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             Das folgende Rezept wurde 1990 von dem Künstler 
                Gernot 
              Bubenik aus Berlin-Kreuzberg entwickelt. Es ermöglicht, 
              sich selbständig und kostengünstig eine Siebdruckgrundmasse herzustellen, 
              die im Druck eine schöne Oberfläche ergibt. Dieser Paste 
              können Pigmente, die bereits mit Leimen angeteigt wurden, oder 
              handelsübliche Gouache- und Temperafarben zugemischt werden. 
              Die daraus resultierenden Farben eignen sich für das Überlagern 
              von transparenten Flächen und können mit Zugabe von Titanoxid 
              auch deckend gemacht werden. Gedruckte Flächen können 
              nach 15 min überdruckt werden. Diese Siebdruckpaste eignet 
              sich für Siebe bis ca. 120 T. 
            Zutaten 
            500 ml Wasser  
              80 g Speisestärke  
              20 ml 80%iges Glyzerin 
              5 g Speisegelatine (gemahlen)  
              5-10 Tropfen Nelkenöl 
              50-100 ml Schellackwachsseife 
              100 ml Methylzellulose (zäh bis teigig) 
              
            Eva Pietzcker, Siebdruck mit selbstgekochten Wasserfarben, 
              70 x 100 cm, 1995 
            Herstellung im kochenden Wasserbad 
            In einen Kochtopf/Dose werden 350 ml kaltes Wasser 
              gegeben. In einer Tasse werden in 150 ml Wasser 80 gr Speisestärke 
              gelöst und diese zu dem kalten Wasser hinzugegossen. In einem 
              großen flachen Topf wird Wasser zum Kochen gebracht und die 
              jetzt milchige Lösung in das kochende Wasserbad hineingestellt. 
              Während sich die Mischung langsam erwärmt muss sie sorgfältig 
              gerührt werden, bis sie dick und transparent geworden ist. 
              Danach sollte sie noch 5-10 min weiter erhitzt und gerührt 
              werden.  
              Das fertige Produkt kann dann aus dem Wasser genommen werden. Das 
              Glyzerin, die vorher in heissem Wasser gelöste Speisegelatine und 
              50-100 ml Schellackwachsseife werden eingerührt. Zur Konservierung 
              werden 5-10 Tropfen Nelkenöl beigegeben.  
              Wenn die Paste auf unter 60° abgekühlt ist, wird der angewärmte 
              Methylzelluloseleim dazugerührt. 
              Diese Paste sollte im Kühlschrank gelagert werden. Vor dem 
              Gebrauch sollte sie gut umgerührt und evtl. mit Wasser zur 
              gewünschten Konsistenz verändert werden. 
            Schellackwachsseife 
            5 Raumteile Schellackwachs (zerstossen), werden 
              mit 5 Raumteilen Wasser und einem Teil Marseiller Seife in einem 
              Topf erhitzt, bis die Wachsstücke aufgelöst sind und sich 
              eine weiche Creme gebildet hat. Das Wachs ist vollständig gelöst, 
              wenn die Creme keine Griesstruktur mehr hat, sondern sich wie Hautcreme 
              anfühlt. Analog kann statt Schellackwachs auch Canaubawachs, 
              statt Marseiller Seife auch Olivenölseife oder Kernseife verwendet 
              werden.  
    
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